Frei# N-Acetylcystein plus iv- Infusionen vs. Iv- Infusionen allein um eine Kontrastmittel-induzierte Nephropathie bei der Notfall-Computertomographie zu verhindern: Eine Meta-Analyse (2) hatte 2008 ergeben, dass Acetylcystein (ACC) Kontrastmittel-Nephropathie vorbeugen kann. In einer aktuellen Studie (1) wurde diese Aussage überprüft. Es wurde getestet, ob N-Acetylcystein plus normale intravenöse-Kochsalzlösung (NaCl 0.9%) bei der Prävention einer Kontrastmittel-induzierten Nephropathie effektiver als normale Kochsalzlösung allein ist.
Es wurde eine randomisierte, doppel-blinde, Placebo-kontrollierte interventionelle Studie an zwei Zentren durchgeführt. Einschlusskriterien waren Patienten, die eine Computertomographie (CT) des Thorax, des Abdomens oder des Beckens mit intravenösem Kontrastmittel erhalten haben; die älter als 18 Jahre waren und die zumindest einen Risikofaktor für eine Kontrastmittel-induzierte Nephropathie hatten. Ausschlusskriterien waren ein Nierenversagen im Endstadium, eine Schwangerschaft, eine N-Acetylcystein-Allergie oder klinische Instabilität. Die Intervention bei der Behandlungsgruppe war die Infusion von N-Acetylcystein 3g in 500 ml Kochsalzlösung als ein intravenöser Bolus und dann 200 mg/h (67ml/h) für bis zu 24 Stunden; und für die Placebogruppe war die Intervention eine Infusion von 500 ml normaler Kochsalzlösung und dann 67 ml/h für bis zu 24 Stunden.
Das primäre Messergebnis war die Kontrastmittel-induzierte Nephropathie, definiert als ein Anstieg des Kreatininlevels von 25% oder 0,5mg/dl, gemessen nach 48 und 72 Stunden nach der CT.
Die Daten der Sicherheit und der Überwachungsgruppe beendeten die Studie früh auf Grund von Zwecklosigkeit. Von 399 eingeschriebenen Patienten komplettierten 357 (89%) das Follow-up und wurden eingeschlossen. Die Rate der Kontrastmittel-induzierten Nephropathie in der N-Acetylcystein plus Kochsalzlösung-Gruppe war 14 von 185 (7,6%) versus 12 von 172 (7,0%) in der normalen Kochsalzlösung-allein-Gruppe (absolute Risikodifferenz 0,6%). Die Rate der Kontrastmittel-induzierten Nephropathie bei Patienten, die weniger als einen Liter Flüssigkeit intravenös auf der Notaufnahme (NA) erhalten hatten, war 19 von 147 (12,)%) versus 7 von 210 (3,3%) für mehr als einen Liter intravenöse Flüssigkeitszufuhr (Differenz 9,6%), das ist eine Risikoreduktion von 69% (Odds Ratio 0,41) pro Liter intravenöser Flüssigkeitszufuhr.
FAZIT: Wässerung mit 0.9% NaCL-Lösung alleine ist die bessere Therapie bei den meisten Patienten. Die Wirksamkeit von zusätzlicher ACC ist eher fraglich.
Die Autoren drückten es etwas umständlicher: Es wurde kein Nachweis für ein Nutzen der Gabe von N-Acetylcystein an Patienten in der Notaufnahme gefunden, die eine kontrastmittelverstärkte Computertomographie (CT) erhalten. Dennoch wurde eine signifikante Assoziation zwischen dem Volumen der intravenösen Flüssigkeitszufuhr und der Reduktion der Kontrastmittel-induzierten Nephropathie gefunden.
2- Acetylcystein beugt Kontrastmittel-Nephropathie vor, 19. Februar 2008