Frei# Die extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL) mit nicht-invasiver Steinzetrümmerung gilt als die schonendere Therapiemethode bei Nierensteinen. Eine aktuelle US-Studie in „JAMA Surgery" überprüfte, ob ESWL auch so wirksam wie die Ureteroskopie ist.
In der Studie wurden retrospektiv Daten von etwa 48.000 Privatpatienten mit Nierensteinen ausgewertet, die sich wegen akuter Schmerzen in den Notaufnahmen vorgestellt hatten. Die Teilnehmer hatten anschließend entweder eine Ureteroskopie (54%) oder ESWL (45%) erhalten.
Der Vergleich der Ergebnisse zeigte, dass es innerhalb von 120 Tagen nach einer Stosswellenlithotripsie (ESWL) häufiger zu einer erneuten Behandlung wegen Nierensteinen, als nach einer Ureteroskopie kam (11% vs. 0,32% nach Anpassung der statistischen Variablen). Die Ureteroskopie als Ersttherapie war somit deutlich effektiver, als die extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL).
In einer Pressemitteilung der Duke University führt der Erstautor der Studie Charles D. Scales die Ergebnisse darauf zurück, dass die Geräte für Stosswellenlithotripsie in den letzten 20 Jahren aufgrund der Design-Veränderungen zur Besserung der Sicherheit an Effektivität eingebüßt haben. Während die Ureteroskopie durch bessere Endoskope und Lasertechnologie sich kontinuierlich verbesserte (2). Des Weiteren macht Scales darauf aufmerksam, dass ESWL die teurere Therapiemethode von beiden ist; Bei Therapie-Wiederholungen würden somit weitere Kosten entstehen.
Hintergrundinformation: Bei der Ureteroskopie wird das Endoskop über die Harnröhre und Harnblase bis zu den Uretern vorgeschoben. Harnleiter-Steine können anschließend per Laser in Kleinteile zertrümmert und entfernt werden.