Aktuelle Studie in „JAMA Psychiatry“:
Forscher haben in den USA anhand der Medicaid-Daten zwischen 2001 und 2007 das Suizid-Risiko in den ersten 90 Tagen nach Entlassung aus der psychiatrischen Klinik untersucht. Die Kohorte umfasste 770.643 erwachsene Patienten mit psychischen Krankheiten und 1.090.551 mit nicht-psychischen Krankheiten.
Die Ergebnisse zeigten, dass das Suizid-Risiko der aus der Psychiatrie-Krankenhaus entlassenen Patienten in den ersten 3 Monaten bis zu 20 mal höher als der anderen nicht-psychiatrischen Patienten oder der US-Allgemeinbevölkerung war.
Das Risiko war insbesondere für Patienten mit Depressionen (235.1 pro 100.000 Personenjahre) und bipolare Krankheiten (216.0 pro 100.000 Personenjahre) besonders hoch, und für Psychosen (160.4 pro 100.000 Personenjahre) und Drogenabhängigkeit (116 pro 100.000 Personenjahre) hoch.
Medknowledge-Anmerkung: Enge ambulante Überwachung ist vor allem bei Patienten mit depressiver oder bipolarer Krankheit nach Entlassung aus der stationären Therapie besonders wichtig. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass ein DRG-Modell mit Entlassung in vorher berechneten Zeiten für psychiatrische Patienten schwierig umzusetzen ist. Dies würde womöglich zu frühen „blutigen“ Entlassungen mit unschätzbaren Folgen führen.