Frei# Bein Barrett-Ösophagus mit hochgradigen Dysplasien mit beginnender maligner Entartung wird eine endoskopische Resektion mit anschließender Hochfrequenzablation als Standard-Therapie angesehen. Barrett-Ösophagus mit geringer Dysplasie ist auch mit einem erhöhten Ösophagus-Adenokarzinom-Risiko assoziiert, und sein Vorkommen nimmt vor allem in westlichen Industrieländern zu. Die Vorgehensweise bei geringgradigen Dysplasien ist jedoch noch unklar. Eine aktuelle randomisierte Studie (1) aus Europa untersuchte, ob ein Eingriff mittels Hochfrequenzablation die Rate neoplastischer Neubildung senkt.
In der Studie wurden 136 Patienten eingeschlossen, bei denen ein Barrett-Ösophagus mit geringgradiger Dysplasie diagnostiziert wurde. Per Zufallsprinzip wurden die Patienten einer Behandlungsgruppe bzw. einer Kontrollgruppe zugewiesen, wobei die Kontrollgruppe lediglich endoskopisch untersucht und kein Eingriff vorgenommen wurde. Der primäre Endpunkt bildete das Fortschreiten von Neoplasien, d.h. das Entstehen von hochgradigen Dysplasien und Adenokarzinomen während einer 3-jährigen Beobachtungszeit.
68 Patienten erhielten eine Ablation und 68 wurden endoskopisch in der Kontrollgruppe untersucht. Folgende Ergebnisse wurden ermittelt:
-Eine Ablation reduzierte die Progressionsrate zur hochgradigen Dysplasie um 25,0% (1.5% auftretende Fälle in der Ablationsgruppe vs. 26,5% in der Kontrollgruppe, P<0,001).
-Auch das Entstehungsrisiko eines Adenokarzinoms wurde signifikant gesenkt (1,5% vs. 8,8%, P<0,03).
-Bei Patienten mit einer Ablation war auch die Rate kompletter Eradikation höher (92,6% vs. 27,9%) und die Entstehung intestinaler Metaplasien geringer (88,2% vs. 0,0%, P<0,001).
Behandlungsbedingte Nebenwirkungen traten mit 19,1% signifikant häufiger bei Ablationspatienten auf (P<0,001). Die häufigste Nebenwirkung war eine Striktur (n=8, 11,8%), die jedoch in allen Fällen durch endoskopische Dilatation behandelt werden konnte (median 1 Sitzung).
Die Studie wurde frühzeitig, aufgrund der Eindeutigkeit der vorliegenden Ergebnisse für die Ablationsbehandlung abgebrochen.
Fazit: Die Langzeit-Studie zeigte, dass eine Hochfrequenzablation bei Patienten mit Barrett-Ösophagus und niedriggradiger Dysplasie, die Progression zu hochgradigen Dysplasien bzw. Adenokarzinom deutlich verringerte.