Frei# COPD-Patienten mit schweren Exazerbationen werden antibiotisch behandelt. Sollten COPD-Exazerbationen mit leichtem oder mittlerem Verlauf (1-Sek.-FEV > 50%) auch antibiotisch behandelt werden? Dieser Frage, über die auch Ärzte in Deutschland in der Praxis oft diskutieren, ging eine Studie in der Fachzeitschrift Chest nach.
Darin wurden die Daten von 152 Patienten in dem Plazebo-Arm einer randomisierten Studie (2) ausgewertet, in der COPD-Patienten mit milden bis mittleren Exazerbationen entweder mit Amoxicillin/Clavulanat 500/125mg (3x täglich) oder Placebo behandelt wurden.
Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit milden bis mittleren COPD-Exazerbationen nur dann mit Antibiotika behandelt werden sollten, wenn eitriges Sputum (damit ist das wässrige Sputum nicht gemeint) und hohe CRP-Werte (>40mg/L) vorliegen.
Fazit: Eitriges Sputum ist ein signifikanter Prädiktor für die richtige Antibiotika-Therapie-Indikation. Erhöhte CRP-Werte würden in Verbindung mit eitrigem Sputum die Notwendigkeit einer Antibiotika-Therapie unterstreichen.
Medknowledge-Anmerkung: In der Studie wurden CRP-Werte > 40mg/dL als stark erhöht angegeben. In Deutschland gibt es verschiedene CRP-Referenz-Bereiche. In manchen Labors ist der CRP-Normalwert <0.5, und CRP > 4mg/dL gilt bereits als deutlich erhöht.)