Epidurale Kortison-Injektionen werden zur Therapie der Schmerzen und Bewegungseinschränkung vor allem bei älteren Menschen oft eingesetzt, obwohl die Evidenzlage für deren Wirksamkeit unklar ist. Eine aktuelle randomisierte US-Studie in "NEJM" (1) ging dieser Frage nach.
Insgesamt 400 Patienten mit symptomatischer lumbaler Spinalstenose wurden entweder für die epidural Injektionen des Lokalanästhetikums Lidocain oder Lidocain plus Glukokortikoid randomisiert. Die Beobachtungszeit betrug 6 Wochen. Alle Patienten hatten Schmerzen und körperliche Einschränkungen. Die Patienten haben dann weitere ein oder zwei Injektionen je nach Bedarf erhalten. Das Outcome wurde mit dem Fragebogen "Roland–Morris Disability Questionnaire (RMDQ)" gemessen.
Im Verlauf gab es in beiden Gruppen bezüglich des primären Endpunktes (Besserung der Schmerzen und Beweglichkeit) Fortschritte. Nach 6 Wochen gab es zwischen der Lidocain- und Lidocain+Glukokortikoid-Gruppe keine Unterschiede hinsichtlich der Symptome.
Fazit: Die epiduralen Injektion von Glukokortikoiden in Kombination mit dem Lokalanästhetikum Lidocain zeigt kaum mehr Nutzen als Lidocain alleine.
Anmerkung: Also, die oft praktizierte epidurale Injektion von Kortison bringt bei symptomatischer Spinalstenose anscheinend so gut wie nichts.
Des Weiteren gab es in der Studie leider keine getrennte Gruppe mit oraler Schmerztherapie, die eine Aussage über die Wirksamkeit von epiduralen Lidocain-Injektionen erlaubt hätte.