Frei# Invasive Candidiasis ist die dritt-häufigste Blutbahn-Infektion auf Intensivstationen. Eine aktuelle grosse Studie (1) in der Fachzeitschrift „Clinical Infectious Diseases" untersuchte die Effektivität einer Candidiasis-Prophylaxe mit dem Antimykotika Caspofungin bei Hochrisiko-Patienten auf Intensivstationen.
In die Studie waren 222 Erwachsene Patienten mit Hochrisiko-Profil für Invasive Candidiasis involviert. Als Kriterien für erhöhtes Candidiasis-Risiko waren folgende Parameter definiert: Intensivstation-Aufenthalt > 3 Tage, Beatmung, Antibiotika-Gabe, ZVK-Anlage plus ein zusätzliches Risikofaktor (parenterale Ernährung, Systemische Glukokortikoide oder andere Immunsuppressiva.
Serum-Beta-D-Glucan (BDG-Test), welcher Zellwandbestandteil von Candida-Pilze ist, wurde zweimal in der Woche bestimmt. Etwa die Hälfte der Patienten erhielten präventiv Caspofungin und die andere Hälfte Placebo.
Im Verlauf traten bei 9.8% der Patienten in der Caspofungin- Prophylaxe-Gruppe und 16.7% in der Placebo-Gruppe invasive Candidiadis auf. Des Weiteren wurde eine weitere Analyse für den „premptiven" Arm der Studie durchgeführt (hier waren auch Patienten mit initial positiven BDG-Test involviert): Inzidenz der invasiven Candidiasis betrug hier in der Caspofungin-Gruppe 18.8% vs. 30.4% in der Plazebo-Gruppe. Das Inzidenz der Nebenwirkungen war in beiden Studien-Armen vergleichbar. Hinsichtlich der Mortalität oder Verweildauer gab es zwischen den Gruppen keinen signifikanten Unterschied.
Fazit: Caspofungin-Prophylaxe reduzierte zwar das Vorkommen der invasiven Candidiasis, die Unterschiede zur Placebo-Gruppe waren jedoch nicht signifikant. Die Studie zeigt die Machbarkeit von antifungalen Prophylaxe bei Hochrisiko-Patienten, des Weiteren wurde Caspofungin insgesamt gut vertragen.