Frei# Bisher ist wenig bekannt, wie weit die Familienanamnese auf die Entstehung eines Hepatozellulären Karzinoms (HCC) bei Patienten mit Hepatitis-B-Infektion wirkt. Eine aktuelle Studie (1) aus Taiwan ging dieser Frage nach.
In der Kohorten-Studie nahmen 22.472 Personen teil, die zwischen 1991 bis 1992 für Leberkrankheiten untersucht wurden. Von diesen hatten 374 einen inzidentalen HCC.
Das kumulative HCC-Risiko bei HBsAg-seronegativen Personen mit einer negativen Familienanamnese für HCC betrug 0.62%, und mit einer positiven Familienananese 0,65%. HBsAg-seropositive Patienten ohne eine HCC-Familienanamnese betrug das kumulative HCC-Risiko 7.5%, und in HBsAg-seropositiven Patienten mit einer HCC-Familienanamnese 15.8%. Das Hazard-Ratio (HR) für HBsAg-seropositiven Patienten mit einer positiven HCC-Familienanamnese lag bei 32.
Fazit: Eine positive Familienanamnese für Hepatozelluläres Karzinom (HCC) multipliziert bei Patienten mit Hepatitis-B-Infektion das Risiko für HCC. Patienten mit HBV-B-Infektion und positiver HCC-Familienanamnese sollten besonders engmaschig für Leberkrebs überwacht werden. Weitere Risiko-Faktoren für die HCC-Entwicklung sind positiver Hepatitis-E-Antigen und hohe virale DNA-Last im Blut.