Verzögerung der richtigen Diagnose bei Kindern mit Obstipation, 2017
Viele Kinder mit Obstipation erhalten nich-Leitliniengemäss Röntgen-Abdomenübersichtsaufnahme, die zu einer Strahlenbelastung und oft zu falschen Diagnosen führen. Eine aktuelle Studie in "Journal of Pediatrics" evaluierte, ob die Durchführung von Abdomen-Röntgen-Untersuchungen bei Kindern, die sich mit akuter Obstipation in der Notaufnahme der RAND/University in Kalifornien vorstellen, die Häufigkeit der Wiedervorstellung mit alternativen Diagnosen erhöhen.
Die Autoren analysierten retrospektiv die Daten von 282.225 Kindern mit akuter Obstipation in der Notaufnahme.
Bei 65.7% wurde ein Röntgen-Abdomen durchgeführt.
Etwa 4% der Kinder stellten sich aufgrund anhaltender Symptome innerhalb von 3 Tagen erneut in der Notaufnahme, wo dann eine andere klinisch wichtige Diagnose erstellt wurde. Appendizitis war bei den Wiedervorstellungen die häufigste Diagnose (34%).
Andere Faktoren, die mit einer Wiedervorstellung assoziiert waren: Schmerztherapie, Antiemetika-Gabe oder andere vorhandene Komorbiditäten.
Anmerkung: Anhand dieser Ergebnisse kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Durchführung von Röntgen-Abdomen-Untersuchung bei Kindern mit Obstipation und akuten Beschwerden wichtige Diagnosen wie Appendizitis verschleiert, und daher nicht routinemässig durchgeführt werden sollte.