US-Empfehlungen zur postmenupausale Hormontherapie bei Frauen über 65, 2015
Nachdem die Women’s Health Initiative (WHI) gezeigt hatte, dass Langzeit-Therapie postmenopausaler Frauen mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen das Risiko von Brustkrebs und kardiovaskuläre Krankheiten erhöht, hat sich die Verschreibungspraxis der Hormontherapie grundlegend verändert. In einzelnen Fällen ist jedoch weiterhin eine Hormontherapie zur Minderung der postmenopausalen Beschwerden weiterhin notwendig. Wie ist es dabei mit älteren Frauen über 65 Jahren, die weiterhin postmenopause-Symptome haben, und dabei im Verglich zu jüngeren Frauen ein erhöhtes Risiko durch die Hormontherapie haben? Dieser Frage widmete sich die US-Fachgesellschaft North American Menopause Society (NAMS) in einer aktuellen Stellungnahme.
Nach Analyse der derzeitigen Evidenzlage kommt NAMS zu der Schlussfolgerung, dass eine Hormontherapie auch bei über 65-jährigen Frauen in niedrigst-möglicher Dosis akzeptabel ist, die weiterhin postmenopausale Beschwerden (wie Hitzewallungen) haben, und bei denen andere Therapien nicht gewirkt haben.
Die Ärzte sollten ein Nutzen/Risiko-Abwägung durchführen und die Frauen über die Risiken informieren.
Hormontherapie sollte dann nicht aufgrund des Alters der Frauen abgesetzt werden, die Entscheidung zur Absetzung sollte vielmehr gemeinsam von den Ärzten und Patienten erfolgen.