Ultraschall zur Gicht-Diagnose? 2017
Aktuelle Studie in „Arthritis and Rheumatology“:
Die Autoren werteten die Daten von 824 Patienten mit V.a. Gicht (mindestens ein geschwollener Gelenkbefall), die sich einer Ultraschalluntersuchung (US) unterzogen hatten. Als Goldstandard erfolgte bei allen Patienten eine Gelenk- oder Tophi-Punktion.
Wichtige US-Zeichen für Gicht waren: doppelte Konturen, Tophi und Schneesturm-Bild.
Verglichen mit Gelenkpunktion mit Nachweis von Uratkristallen in der Gelenkflüssigkeit hatte der US Sensitivität, Spezifität, positive und negative Voraussagekraft von 76.9%, 84.3%, 83.3%, und 78.2% respektive.
Sensitivität war insbesondere beim Vorliegen von diesen Merkmalen hoch: Symptomdauer > 2 Jahre, subkutane Nodule mit V.a. Gichtophi (OR 4.77), Veränderungen beim Röntgen (OR 4.68), und Harnsäurespiegel
Fazit: Ultraschall hat eine gute Spezifität aber eher mässige Sensitivität für frühe Gicht-Erkrankung.
Anmerkung: Ultraschall ist eine hilfreiche Erstuntersuchung. Vor allem in Verbindung mit klinischen Symptomen kann die Diagnose Gicht gestellt werden. Bei Unklarheiten muss aber weiterhin eine Gelenkpunktion mit Analyse der Synovialflüssigkeit auf Uratkristalle erfolgen.