Suizidalität bei Depression: Prädiktive Voraussage von Risiko-Scores und ärztlicher Beurteilung, 2017
Aktuelle Studie in "British Journal of Psychiatry": Die Wissenschaftler untersuchten bei die Voraussagekraft von 6 Risiko-Scores, die zur Beurteilung des Suizid-Risikos bei depressiven Patienten eingesetzt werden, im Vergleich zur klinischen Beurteilung der Therapeuten.
Als Risiko-Scores wurden Manchester Self-Harm Rule, ReACT Self-Harm Rule, SAD PERSONS scale, Modified SAD PERSONS scale und Barratt Impulsiveness Scale eingesetzt.
Insgesamt wurden Patienten in die Studie eingeschlossen, die sich selbst verletzt hatten. In der 6-monatigen Beobachtungszeit wurden 483 Episoden verzeichnet.
ConclusionsRisk scales following self-harm have limited clinical utility and may waste valuable resources. Most scales performed no better than clinician or patient ratings of risk. Some performed considerably worse. Positive predictive values were modest. In line with national guidelines, risk scales should not be used to determine patient management or predict self-harm.
Die Ergebnisse zeigten, dass die meisten Risiko-Scores limitierten klinischen Nutzen hatten, und nicht besser als die klinische Beurteilung der Therapeuten abgeschnitten hatten; einige Risiko-Scores waren sogar schlechter.
Die Autoren empfehlen, die Risiko-Scores zur Beurteilund des Suizidrisikos bei Risiko-Gruppen nicht in die Leitlinien aufzunehmen.
Anm: Überraschend, aber eine klare Aussage.