Sind Beta-Blocker bei Diabetes-II-Patienten mit intensivierter Therapie wegen Hypoglykämie-Risiko kontraindiziert?
Frühere Studien hatten angedeutet, dass Beta-Blocker die Hypoglykämien und die Hypoglykämie-assoziierten kardialen Arrythmien und Mortalität bei Diabetes-II-Patienten verstärken können. Jetzt haben die Wissenschaftler in einer aktuellen Studie (1) in "Diabetes Care" die Daten der früheren ACCORD-Studie mit der Fragestellung untersucht, ob Beta-Blocker bei Diabetes-II-Patienten mit intensivierter Therapie (meist durch eine Kombination vom Schnell- und langsamwirksamen Insulin) mit Nachteilen behaftet sind. Die grosse ACCORD-Studie hatte 2008 überprüft, ob eine aggressive Blutzuckerkontrolle bei Diabetes-Typ-II den Outcome tatsächlich verbessert (2).
Etwa ein Drittel der Diabetes-II-Patienten nahmen Beta-Blocker. Bei diesen Patienten, die Betablocker einnahmen, war die Rate der kardiovaskulären Komplikationen in der Intensivtherapie-Gruppe verglichen mit Patienten in der Standardtherapie-Gruppe signifikant niedriger (HR 0.92). Die Mortalität war in beiden Gruppen ähnlich.
Wiederum hatten Patienten in der Intensivtherapie-Gruppe, die keine Betablocker einnahmen, ein höheres Risiko für kardiovaskulären Ereignisse (wie z.B. Herzinfarkt) und die kardiovaskuläre Mortalität (OR 1.43) und Gesamt-Mortalität (OR 1.25).
Medknowledge-Anmerkung: Beta-Blocker haben schützende Wirkungen auf die kardiovaskuläre Komplikationen und Mortalität bei Diabetes-II-Patienten unter intensivierter Blutzucker-Kontrolle.
Der Siegeszug der Betablocker hält anscheinend weiter an.