Schützt prophylaktische Hydratation bei Hochrisiko-Patienten vor kontrastinduzierter Nephropathie? 2017

Intravenöse Kochsalzlösung wird von den klinischen Leitlinien als wichtigste Massnahme zur Prävention kontrastinduzierter Nephropathie bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung empfohlen. Die aktuelle AMACING-Studie aus Niederlanden untersuchte, ob dieses Vorgehen die Nieren wirklich schützt.

Insgesamt 660 Hochrisiko-Patienten  (eGFR zwischen 30-59ml) wurden vor iv-Gabe ionisierten Kontrastmittels entweder für 0,9%ige Kochsalz-Infusionen oder keine Prophylaxe randomisiert.
Patienten mit einer eGFR unter 30 ml oder frühere Dialyse wurden von der Studie ausgeschlossen.
Kontrastinduzierte Nephropathie wurde in der ersten Woche nach Kontrastmittel-Gabe bei 2,6 % von nicht- hydratisierten und 2,7 % von hydratisierten Patienten festgestellt.
Somit war keine Prophylaxe zur Prävention kontrastinduzierter Nephropathie nicht-unterlegen gegenüber iv-Hydratation mit Kochsalz-Lösung.
Anmerkung: Anders gesagt, stellen die Ergebnisse der Studie, die derzeitige Leitlinien-Empfehlung alle Hochrisiko-Patienten vor iv-Kontrastmittel-Gabe zu infundieren, grundsätzlich in Frage.

Nijssen et al: Prophylactic hydration to protect renal function from intravascular iodinated contrast material in patients at high risk of contrast-induced nephropathy (AMACING): a prospective, randomised, phase 3, controlled, open-label, non-inferiority trial. 20 February 2017

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