Routine-PCI: Bioresorbierbare Koronarstents vs. Medikamente freisetzende Metall-Stents, 2017
Bioresorbierbare Koronarstents (Scaffolds) lösen sich in der Regel nach 2 Jahren auf. Von deren Entwicklung versprach man sich eine geringere Thrombosierung der Stents, da kein Metall-Gerüst am Ende übrig bleibt. Ob die Bioresorbierbare Koronarstents tatsächlich besser als die Medikamente freisetzende Metall-Stents (DES) überprüfte eine randomisierte Studie in "NEJM".
Insgesamt 1845 Patienten, die sich einer PCI unterzogen, wurden entweder für bioresorbierbare Everolimus-freisetzende Koronarstents oder Everolimus-freisetzenden Metall-Stent (Metall-DES) randomisiert. Der primäre Endpunkt war der Koronargefäss-Verschluss (eine Kombination aus Herztod, erneute Zielgefäss-Revaskularisation).
Nach 2 Jahren gab es zwischen beiden Gruppen kaum Unterschiede bezüglich des Koronargefäß-Verschlusses (11.7% in der Biostent-Gruppe vs. 10.7% Metallstent-Gruppe).
Herztod 2% in der Biostent und 2.7% in der Metallstent-Gruppe.
Herzinfarkt durch das Stent-Gefäß: 5.5% in der Biostent- und 3.2% in der Metallstent-Gruppe.
Stent-Gefäss-Revaskularisation: 8.7% in der Biostent- und 7.5% in der Metallstent-Gruppe.
Stent-Thrombose: 3.5% in der Biostent- und vs. 0.9% in der Metallstent-Gruppe
Fazit: Bei PCI-Patienten war der bioresorbierbare Koronarstent verglichen mit Metall-Stent signifikant häufiger mit einem Stent-Thrombose assoziiert. Bei anderen Parametern gab es keine deutlichen Unterschiede.
Anmerkung: Das erhöhte Thrombose-Risiko ist das Gegenteil davon, was die Kardiologen von bioresorbierbaren Koronarstents erwarteten. Sie sind zudem deutlich teuerer und aufwendiger bei der Platzierung als die Metall-Stents. Die Ergebnisse legen nah, dass die bioresorbierbaren Koronarstents derzeit nicht routinemässig eingesetzt werden sollten.