Routine-EKG-Screening bei Low-Risk-Patienten und Überdiagnose und Übertherapie, 2017
Aktuelle Studie in „JAMA“:
Wenn auch die medizinische Leitlinien (2) sich gegen generelles EKG- und Belastungs-EKG-Screening zur zur Früherkennung von Herzkrankheiten bei Low-Risk-Patienten aussprechen, werden bei jährlichen Routine-Untersuchungen oft EKGs durchgeführt.
Die Autoren werteten die Resultate von 3.629.859 Menschen ohne bekannte kardiovaskuläre Erkrankungen aus, von denen 21.5% im Rahmen der Routine-Screening-Untersuchung bei ihrem Hausarzt einen EKG erhalten hatten.
Die Ergebnisse zeigten, dass EKG-Screening bei Low-Risk-Patienten weiterhin bei Hausärzten oft durchgeführt wird.
Das Routine-EKG-Testing erhöhte das Risiko für unnötige kardiologische Folge-Untersuchungen (wie Echokardiographie, 24-EKG, Belastungs-Tests usw.) und konsilarische kardiologische Facharztbesuche (OR 5), obwohl die gesamte kardiologische Ereignisse in dieser Gruppe sehr gering ist, und das EKG-Screening keinen Einfluss auf den Outcome hatte.
Anmerkung: Anscheinend bringt das EKG-Screening bei Low-Risk-Patienten deutliche Nachteile - wie Überdiagnose und Übertherapie - als Vorteile, Ein weiteres Problem sind die automatische EKG-Alarm-Auswertungen wie „Verdacht auf Herzinfarkt“ durch Artefakte bei gesunden Patienten.
2- KHK: USPSTF-Leitlinie gegen generelles EKG- und Belastungs-EKG-Screening, 31.07.2012