Risikofaktoren-basiertes Screening für Eisenmangel-Anämie bei Mädchen und jungen Frauen, 2017

Die Leitlnie der US-amerikanischen Behörde CDC empfiehlt bei jungen Frauen mit Risikofaktoren für einen Eisenmangel oder Eisenmangelanämie ein Screening für Eisenmangel oder Eisenmangelanämie durchzuführen (2).

Eine aktuelle US-Studie in "Journal of Pediatrics" untersuchte den Stellenwert des Eisenmangelanämie-Screening bei 96 jungen Frauen mit Risikofaktoren. Es wurden Hämoglobin- und Ferritin-Werte gemessen. CDC definiert folgende Risikofaktoren: extensiver menstrueller oder andersweitiger Blutverlust, niedrige Eisenaufnahme über die Ernährung (z.B. vegane oder vegetarische Diät), frühe Diagnose von Eisenmangelanämie. 18% der Teilnehmer hatten einen Eisenmangel und 5% eine Eisenmangelanämie. Die Ergebnisse zeigten, dass das Risiko-basiertes Screening-Programm bei jungen Frauen nicht effektiv ist.  Viele Frauen mit abgeschätzt normalen Hb-Werten waren anämisch. Auch das Hinzuziehen der weiteren Risikofaktoren in einem erweiterten Modell (depressive Symptome, Konzentrationsstörungen, Ernährungsstörungen, Tagesschläfrigkeite, BMI-Perzentil-Korrelationen) waren nicht aussagekräftig.

1-Sekhar et al. Risk-based questionnaires fail to detect adolescent iron deficiency anemia. J Pediatr. 2017 May 9.

2-CDC: Recommendations to Prevent and Control Iron Deficiency in the United States