Regelmässige PPI-Einnahme und Marcumar-bedingte GI-Blutungen, 2016
Eine aktuelle Studie in "Gastroenterology" untersuchte, ob regelmäßige Einnahme der Protonenpumpenhemmer (PPI) das Risiko für Marcumar-bedingte obere gastrointestinale (GI) Blutungen reduziert. Des Weiteren überprüften die Autoren das GI-Blutungsrisiko bei NSAIDs (wie Ibuprofen, ASS) und antithrombotischer Mittel (wie Clodigoprel) unter PPI-Therapie.
Die Autoren analysierten dafür die Daten von 97.430 Medicaid-Patienten in Tennessee/USA, die neu auf Warfarin (VKA-Antagonist wie Marcumar) eingestellt waren. Die Follow-up-Daten betrugen 75.720 Personenjahren. Die Ergebnisse:
Warfarin-Patienten unter PPI-Begleittherapie hatten um 24% weniger Hospitalisationen wegen oberer GI-Blutungen (OR 0.76).
PPIs hatten keine Auswirkung auf andere Blutungen oder Hospitalisationen wegen anderer Gründe.
Bei Patienten, die neben Warfarin gleichzeitig NSAIDs oder antithrombotische Medikamenten verwendeten, senkte die PPI-Begleittherapie das Risiko für obere GI-Blutungen sogar um 45%. Die Reduktion der oberen GI-Blutungen war nur in dieser Patientengruppe signifikant.
Fazit: Magenschutz mit PPIs reduzierte bei Warfarin (VKA wie Marcumar)-Patienten die obere gastrointestinale Blutungen, die Reduktion war jedoch nur signifikant bei Patienten, die gleichzeitig NSAIDs oder antithrombotische Medikamente .
Medknowledge-Anmerkung: Anscheinend macht es Sinn, zumindest Patienten unter Dual- oder Tripel-Therapie (z.B. Kombination von Marcumar mit ASS oder/und Clodigoprel), die bei stark gefährdeten Patienten (z.B. Koronarstent bei Herzklappenträgern) oft für längere Zeiten eingesetzt werden, mit kontinuierlicher Protonenpumpenhemmer –Begleittherapie zu schützen.