Reduziert die Fiebersenkung bei septischen Patienten die Mortalität? 2017

Eine Meta-Analyse in „Critical Care Medicine":

Die Autoren werteten die Daten von 8 randomsierten Studien (1507 Teilnehmer) und 8 Beobachtungsstudien (17.432 Teilnehmer) aus.

Die Analyse ergab, dass die antiypretische Therapie die 28-Tages-Hospitalmortalität weder in randomisierten Studien (OR 0.93) noch in Beobachtungsstudien reduzierte. Auch die Besserung der Schock-Symptomatik und die Rate der nosokomialen Infektionen blieben unverändert.

Die antipyretische Therapie sank den Körpertemperatur durchschnittlich um 0.38 Grad, nicht jedoch die Herzfrequenz oder Tachypnoe.

Fazit: Fiebersenkung hat auf die Mortalität bei septischen Patienten keinen Einfluss.

Anmerkung: Welche Schlussfolgerung sollte man aus diesen Ergebnissen ziehen, keine Fiebersenkung bei Patienten mit 40 Grad Temperatur? Eher nicht, zumal Hochfieber bei Kindern und älteren Patienten die kognitive Funktionen (septische Enzephalopathie?) spürbar verschlechtert. Eine mögliche Schlussfolgerung wäre, den Augenmerk bei septischen Patienten neben der Fiebersenkung vielmehr auf eine frühe Antibiotika- und Volumentherapie zu richten.

Drewry et al. Antipyretic therapy in critically ill septic patients: A systematic review and meta-analysis. Crit Care Med, February 17, 2017 

 

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