Rauchstopp und Veränderungen der psychischen Gesundheit, 2014
In einer aktuellen Meta-Analyse (1) in der Fachzeitschrift BMJ wurde untersucht, in wie weit sich die psychische Gesundheit der Menschen nach einer Raucherentwöhnung im Vergleich zu den Menschen, die weiter rauchen, veränderte bzw. verbesserte.
Es wurde eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse von Beobachtungsstudien durchgeführt. Die Datenquellen waren die großen Medizindatenbanken für relevante Studien von dem Beginn bis zum April 2012. Es wurden Studien ausgesucht, die die psychische Gesundheit vor dem Rauchstopp und mindestens nach sechs Wochen nach dem Rauchstopp oder zu Beginn der Studie bei gesunden und klinischen Populationen untersucht haben.
Es wurden 26 Studien gefunden, die die psychische Gesundheit anhand eines Fragebogens bewertet haben. Der Fragebogen untersuchte Angst, Depression, Angst mit Depression, die psychische Lebensqualität, positives Gefühl und Stress. Die nachbeobachteten psychischen Gesundheitscores wurden zwischen sieben Wochen und neun Jahren nach Studienbeginn gemessen. Es verringerten sich signifikant Angst, Depression, Angst und Depression und Stress bei Nichtrauchern verglichen mit Rauchern zwischen Studienbeginn und Nachbeobachtungszeitpunkt: die standardisierten mittleren Unterschiede waren Angst -0,37; Depression -0,25; Angst und Depression -0,31; Stress -0,27.
Sowohl die psychische Lebensqualität als auch das positive Gefühl stiegen signifikant bei Nichtrauchern verglichen mit Rauchern zwischen dem Studienbeginn und der Nachbeobachtung um respektive 0,22 und 0,40 an. Es gab keine Evidenz, dass sich die Effektgröße zwischen der allgemeinen Population und den Populationen mit physischen oder psychiatrischen Störungen unterschied.
FAZIT: Nach einem Rauchstopp treten Depression, Angst und Stress seltener auf. Das Aufhören mit dem Rauchen verbesserte die positive Stimmung und die Lebensqualität verglichen mit denen, die weiterhin rauchen. Das Ausmaß der Veränderung scheint bei Menschen mit psychiatrischen Störungen genauso groß zu sein wie bei den Menschen ohne psychische Erkrankung. Der Effekt des Rauchstopps war mindestens so groß wie die Antidepressive Therapie für Depressionen und Angststörungen.