Psychiatrische Krankheiten nach Adipositas-Operation bei vorher psychisch-gesunden Menschen, 2016

Aktuelle Studie mit Auswertung der Daten von 22.451 Patienten aus dem dänischen Patientenregister:

Die Auswertung ergab, dass das Risiko für psychiatrische Krankheiten nach einer bariatrischen Operation bei adipösen Menschen signifikant zunimmt:

-Selbstverletzungen (Risiko mit HR 3.23 um das Dreifache angestiegen)

-Drogen-Missbrauch (HR 2; von Alkohol, Opiaten bis Stimulanzien)

-Verhaltensstörungen (HR 3.15).

-Die Suizid-Rate nahm bei bariatrisch-operierten Patienten im Vergleich zu nicht-Operierten nicht zu (HR 1.35).

Medknowledge-Anmerkung: Ärzte sollten nicht nur auf den Gewichtsverlauf der Patienten nach einer Adipositas-Operation achten, auch auf den psychischen Verlauf.

Gründe für die psychische Verschlechterung nach bariatrischen Eingriffen wurden in der Studie nicht erwähnt: Erhebliche Beeinträchtigung des Essens („Drei, vier Gabeln, mehr geht nicht rein") , damit verbundenen Beschwerden (wie Übelkeit/Erbrechen oder Symptome für Mangelernährung usw.) , und somit Verschlechterung der Lebensqualität? Ausschaltung der Möglichkeit zum Frustabbau durch das Essen?

1- Kovacs Z et al. Risk of psychiatric disorders, self-harm behaviour and service use associated with bariatric surgery. Acta Psychiatr Scand. 2016 Nov

 

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