Prädiabetes und Herzinfarkt-Schlaganfall-Risiko, 2016

Folgende Blutzucker-Konstellationen deuten auf ein Prädiabetes hin: Ein nüchtern-Blutzucker zwischen 100 und 125mg/dl, oder ein HbA1c-Wert zwischen 5,7% und 6,4%. Eine aktuelle Meta-Analyse in "BMJ" untersuchte die Verbindung zwischen Prädiabetes, kardiovaskulären Krankheiten und Mortalität.

Die Autoren werteten die Daten von 53 prospektiven Studien mit 1.611.339 Teilnehmern zum Thema aus. Die mediane Beobachtungszeit betrug 9,5 Jahre.

Verglichen mit Normoglykämie waren der Nüchtern-Blutzucker (BZ)-Schwellenwerte >100mg/dL und > 110mg/dL sowie ein gestörter Glukosetoleranz waren mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläres Risiko inklusiver KHK assoziiert (RR 1.13, 1.26, und 1.30 respektive). Anders gesagt Überschreitung dieser Schwellenwerte führte zu einem Anstieg des relativen Risikos um 13%, 26% und 30% für Herzinfarkt respektive.

Für Schlaganfall und Gesamt-Mortalität konnte keine Korrelation gezeigt werden.

Medknowledge-Anmerkung: Also, Prädiabetes steigert vor allem das Risiko für Herzkrankheiten. Was tun?

Vor allem übergewichtige Menschen sollten ein Prädiabetes-Screening erhalten, welches sehr einfach mit Bestimmung des morgendlichen Nüchtern-Blutzuckers durchgeführt werden kann. Die einzigen Maßnahmen, die wirklich gegen Prädiabetes wirken, sind Gewichtsabnahme und Bewegung, damit die Muskulatur wieder aufgebaut wird, und den Blutzucker wieder verwerten kann. Die bisherigen Versuche Prädiabetes medikamentös zu therapieren, waren bisher nicht sehr effektiv.

1-Huang et al. Association between prediabetes and risk of cardiovascular disease and all cause mortality: Systematic review and meta-analysis. BMJ 21 October 2016

 

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