Neue US-Leitlinie zum Management der Patienten mit nicht-rupturiertem Hirnaneurysma, 2015
Die US-amerikanische Fachgesellschaften American Heart Association/American Stroke Association (AHA/ASA) haben eine neue Leitlinie zur Diagnose und Therapie von Patienten mit nicht-rupturiertem Hirnaneurysma publiziert. Die Leitlinie ist im Internet als Volltext frei zugänglich. Im Folgenden stellen wir wichtige Punkte der Leitlinie vor.
-Patienten mit nicht-rupturierten Hirnaneurysma sollten empfohlen werden, mit Rauchen aufzuhören. Der Blutdruck sollte bei diesen Patienten überwacht und eine Hypertonie behandelt werden.
-Zunahme der Hirnaneurysma-Grösse erhöht das Ruptur-Risiko. Daher sollten Patienten mit Hirnaneurysma überwacht, und bei einer Aneurysma-Vergrösserung im Verlauf sollte bei fehlenden Komorbiditäten den Patienten eine Therapie angeboten werden
-CTA (CT-Angiographie) und MRA (Magnetresonanzangiographie) sind geeignete Verfahren um Hirnaneurysmen zu diagnostizieren und den Verlauf zu verfolgen.
-Patienten mit > 2 Familienangehörigen mit intrakraniellen Hirnaneurysmen oder subarachnoidalen Blutungen sollten ein Screening mit CTA oder MRA angeboten werden.
-Viele Risikofaktoren (wie frühere Hirnblutungen, positive Familienanamnese, Grösse, Anzahl und Ort von Aneurysmen, Alter, Begleitkrankheiten usw.) sollten bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden.
-Operative Hirnaneurysma-Therapie wird bei „High-Volume"-Zentren empfohlen ( > 20 Fälle jährlich).
-Operatives Clipping und endovaskuläres Coiling werden als effektive Verfahren betrachtet.
-Endovaskuläres Coiling ist im Vergleich zum operativen Clipping mit einer verminderen prozeduralen Morbidität und Mortalität assoziiert, weist jedoch ein höheres Rezidivrisiko auf.