Lungenembolie bei akuter COPD-Exazerbation, 2016

Aktuelle Übersicht in "Chest": Bei etwa 30% der COPD-Patienten mit akuten Exazerbationen wird die unmittelbare Ursache für die akute Verschlechterung nicht gefunden. Eine aktuelle Studien-Übersicht in Chest evaluierte den möglichen Zusammenhang zwischen akuter COPD-Exazerbation und Lungenembolie (1).

Die Autoren werteten die Daten von 7 Studien mit 880 Patienten zum Thema.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Prävalenz der Lungenembolie bei COPD-Patienten mit akuten Exazerbationen unklarer Genese 16.1% betrug.

68% der Embolien waren an der Haupt-Pulmonal-Arterie und den lobären oder interlobären Arterien lokalisiert.

Die Mortalität und Krankenhausverweildauer waren bei Patienten mit COPD-Exazerbationen und Lungenembolie erhöht.

Pleurale Schmerzen und Herzinsuffienz wurden häufiger bei Patienten mit COPD-Exazerbationen unklarer Genese und Lungenembolien festgestellt.

Fazit: Lungenembolie kommt bei Patienten mit akuten COPD-Exazerbationen unklarer Genese häufig vor. Zweidrittel der Embolien wurden an Lokalisationen diagnostiziert, die eine klare Indikation für eine Antikoagulation ergaben.

Medknowledge-Anmerkung: Also, wenn die akute COPD-Exazerbation auf die Standard-Therapie mit Kortikosteroiden, Beta-Agonisten nicht anspricht und die Symptome nicht wie erwartet bessern, sollte auch Differentialdiagnostisch an eine Lungenembolie gedacht werden. Dann wäre eine CT-Angiographie der pulmonalen Gefässe zum Lungenembolie-Ausschluss indiziert.

1-Aleva et al. Prevalence and localization of pulmonary embolism in unexplained acute exacerbations of COPD: A systematic review and meta-analysis. Chest. 2016 Aug 11. pii: S0012-3692(16)53752-0

 

 

 

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