Leberzirrhose: Welche Medikamente sind sicher? US-Leitlinie 2013
Verschreibung der Medikamente bei Patienten mit Leberzirrhose erfordert eine genaue Überprüfung seitens der Ärzte, da Medikamente die Leberfunktion weiter verschlechtern und eine hepatische Enzephalopathie auslösen können. In der Fachzeitschrift Alimentary Alimentary Pharmacology & Therapeutics st eine praktische Leitlinie zum Thema erschienen, darin hatten die Autoren wichtige Studien in MEDLINE und nicht-veröffentlichen Informationen der US-Gesundheitsbehörde FDA analysiert (1). Die wichtigsten Empfehlungen sind:
- Für die meisten Medikamente fehlen in der Fachinformation spezifische Informationen über deren Anwendung bei Leberzirrhose.
- Ärzte sollten die Medikamenten-Verschreibung mit niedrigen Dosen beginnen.
- Opiate als Schmerzmedikamente, Benzodiazepine und sedierende Medikamente sollten bei Leberzirrhose sehr vorsichtig eingesetzt werden, da diese die hepatische Enzephalopathie verschlechtern können.
- Bei nur wenigen Medikamenten wie Tuberkulostatika, HIV- und Hepatitis-Medikamente wird deren Hepatotoxizität durch Leberzirrhose gesteigert.
- Paracetamol kann bei Zirrhose-Patienten sicher in kleinen Dosierungen (2-3g/d oder weniger) für kurze Zeit eingesetzt werden.
- Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID wie Ibuprofen, Diclofenac) sollten nach Möglichkeit bei Leberzirrhose nicht eingesetzt werden, da sie als Nebenwirkung gastrointestinale Blutungen (Ösophagusvarizen bei Leberzirrhose!) und Nierenfunktionsverschlechterung (Hepato-renales Syndrom!) verursachen können.
- Protonenpumpenhemmer (PPI) sind bei Leberzirrhose mit einem erhöhten Risiko für spontane bakterielle Peritonitis (SBP) assoziiert, und sollten daher mit Vorsicht eingesetzt werden (Medknowledge-Anmerkung: PPIs wie Omeprazol oder Pantoprazol hemmen die Säureproduktion im Magen, und erhöhten dadurch vermutlich die Infektionsrisiko).
- Statine sind bei Leberzirrhose relativ sicher.