Langzeitergebnisse der minimalinvasiven laparoskopischen Gastrektomie bei Magenkarzinom, 2014
Bislang war unklar, wie die laparoskopisch-assistierte Gastrektomie in der Behandlung des Magenkarzinoms aus onkologischer Sicht zu beurteilen ist. Eine koreanische Studie beschäftigte sich nun damit, wie wirksam und sicher die laparoskopische Gastrektomie bei Magenkrebs ist. Retrospektiv wurden Langzeit-Überleben, Morbidität und Mortalität analysiert.
Erhoben wurden die Daten von 2976 Patienten, die zwischen April 1998 und Dezember 2005 unter kurativer Zielsetzung entweder eine laparoskopische (1477 Patienten) oder eine offene (1499 Patienten) Gastrektomie erhalten hatten. Es handelt sich hierbei um eine gematchte Fall-Kontroll-Studie über fünf Jahre, bei der die Kaplan-Meier-Methode zum Einsatz kam. Untersucht wurden neben dem Überleben die Morbiditätskurve sowie die Mortalität in Abhängigkeit von der Erfahrenheit des Operateurs (sog. Lernkurveneffekt).
Im Rahmen der Fall-Kontroll-Studie (mittlerer Beobachtungszeitraum 70,8 Monate) unterschieden sich das Gesamtüberleben sowie das krankheitsspezifische und das rezidivfreie Überleben in keinem Tumorstadium auf statistisch signifikantem Niveau. Ausnahme war das UICC-Stadium IA (entspricht der TNM-Klassifikation T1 N0 M0): Hier war bei den laparoskopisch operierten Patienten ein verbessertes Gesamtüberleben zu verzeichnen (laparoskopisch: 95,3 %, offen: 90,3 %; P < 0,001). Auch nach Anwendung des Propensity Score Matchings auf die Gruppen waren die Unterschiede hinsichtlich des krankheitsspezifischen, des rezidivfreien und des Gesamtüberlebens in keinem Stadium signifikant. In den gematchten Gruppen betrug die Morbidität der Patienten mit offener Gastrektomie 15,1 %, die der Patienten mit laparoskopischem Eingriff 12,5 %. Dies entspricht ebensowenig einer statistischen Signifikanz (P = 0,184) wie die Daten zur Mortalitätsrate (0,3 % in der offenen Gruppe, 0,5 % in der laparoskopischen Gruppe; P = 1,000). Die chirurgische Lernkurve lag im Mittel bei 42.
FAZIT: Diese großangelegte multizentrische retrospektiv-klinische Studie kommt zu dem Schluss, dass die laparoskopische Gastrektomie bei Patienten mit Magenkarzinom auch langfristig Ergebnisse zeigt, die aus onkologischer Sicht mit denen der offenen Resektion vergleichbar sind.