Krampanfälle nach Impfungen bei Kindern: Sind die Impfstoffe verantwortlich? 2014
Eltern haben Angst oft vor neurologischen Komplikationen wie Enzephalitis oder auch insbesondere Fieberanfälle bei Impfung ihrer Kinder. Eine aktuelle Studie (1) aus den Niederlanden untersuchte, wie häufig Krampfanfälle nach Impfungen bei Kindern auftreten, und wenn ja, ob die Impfstoffe dafür verantwortlich sind.
Die Autoren analysierten die Daten von 990 Kindern mit Krampfanfällen nach Impfungen in ihren ersten 2 Lebensjahren, die von 1997 bis 2006 dem niederländischem "National Institute for Public Health and Environment" angemeldet wurden. Weitere Daten wurden für die Kinder (23 von 26 Kindern) eruiert, die eine Epilepsie-Diagnose erhalten und Anfälle innerhalb von 24 Stunden nach Verabreichung von inaktivierten Vakzinen oder innerhalb von 5 bis 12 Tagen nach Gabe vom Lebend-Impfstoff entwickelt hatten.
Die Beobachtung von 23 von 26 Kindern, die nach der Impfung zum Ersten Mal Krampanfälle entwickelten, hat folgendes ergeben:
- 3 Kinder hatten bereits vorbestehende Enzephalopathie
- 8 Kinder hatten benigne gut kontrollierte Epilepsie
- Dravet-Snydrom wurde bei 8 von 12 Kindern diagnostiziert, die epileptische Enzephalopathie entwickelten.
- Insgesamt 65% der Kinder mit Vakzin-assoziiertem Krampfanfall hatten zugrundeliegende genetische oder strukturelle Ursachen für die Entwicklung von Epilepsie.
Fazit: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei den Kindern mit Impfung-assoziierten Krampfanfällen eine zugrundeliegende Ursache für die Anfälle gibt, die nach der Impfung auftraten.
Anmerkung: Nach den Resultaten dieser Studie sind die Impfungen in den meisten Fällen nicht die Ursache der epileptischen Anfälle, selbst bei Fällen nicht, bei denen die Anfälle kurz nach der Impfung auftraten. Eltern sollten über diese Ergebnisse zur Sicherheit der Impfungen informiert werden.
1-Verbeek et al. Etiologies for seizures around the time of vaccination. Pediatrics 2014, Sep 15