Kontrastmittel-induzierte Nephropathie nach Angiographie bei Hochrisiko-Patienten: Sind Natriumbicarbonat und Acetylcystein im Vergleich zu NaCl-Infusionen tatsächlich wirksamer? 2017

Aktuelle randomisierte Studie in "NEJM":

Insgesamt 5177 Hochrisiko-Patienten für renale Komplikationen (bekannte chronische Insuffienz: GFR zwischen 15 bis 44.9 oder 45 bis 59.9 bei Diabetikern), die sich einer Angiographie mit Kontrastmittel (meist Herzkathether-Untersuchung) unterzogen, wurden für folgende 2 Studien-Arme randomisiert:
- iv-Natriumbicarbonat vs. intravenöse 0.9%-NaCl-Infusionen
- Orales Acetylcystein vs. Placebo
Im Verlauf zeigten weder iv-Natriumbikarbonat noch orales Acetylcystein und noch iv-NaCl-Infusionen gegenüber dem Plazebo Vorteile.
Innerhalb von 90 Tagen nach Angiographie waren die Mortalität, Dialyse-Notwendigkeit oder persistierende Verschlechterung der Nierenfunktion in allen 4 Gruppen vergleichbar.
Anmerkung: Anscheinend können auf Natriumbicarbonat und Acetylcystein verzichtet werden. Diese Hochrisiko-Patientengruppe sollte jedoch periprozedural unter Beobachtung der kardiovaskulären und renalen Parameter mit NaCl-Infusionen hydriert werden.

  1. Weisbord et al. Outcomes after angiography with sodium bicarbonate and acetylcysteine. N Engl J Med 11/2017
  2. Siehe auch > PCI: Medikamente beugen akutem Nierenversagen nicht vor, 14.11.2017