Koloskopie-Darmvorbereitung und Hypokaliämie, 2017
Bei der Koloskopie-Darmvorbereitung können Elektrolyt-Verschiebungen auftreten. Eine aktuelle Studie in "Gastrointestinal Endoscopy" untersuchte das Vorkommen von Hypokaliämie bei Hochrisiko-Patienten, die eine Niedrig-volumige Darmvorbereitung mit PEG erhalten hatten.
Als Hochrisiko-Patienten wurden die Patienten definiert, die Diuretika erhielten, hospitalisiert waren oder von den behandelnden Gastroenterologen als Hochrisiko-Patient angesehen wurden.
Polyethylenglycol (PEG) ist ein osmotisches Laxans (Abführmittel). Frühere Studien hatten gezeigt, dass eine niedrig-volumige Darmvorbereitung mit 2 Litern ähnlich effektiv ist, und von den Patienten besser toleriert wird, als die mit 4 Litern.
In der Studie wurden die Ergebnisse von 5515 Koloskopien ausgewertet, von denen 1822 bei Hochrisiko-Patienten vorgenommen wurde. 4.2% der Patienten hatten eine Hypokaliämie schon vor der Untersuchung. Bei 301 Patienten mit normalen Kalium-Werten vor der Untersuchung wurde der Kalium-Wert auch nach Koloskopie gemessen.
23.6% entwickelten eine Hypokaliämie nach PEG-Darmvorbereitung.
Vor allem Diuretika-Patienten hatten häufiger eine Hypokaliämie entwickelt.
Anmerkung: Eine Hypokaliämie kann vor allem bei Risiko-Patienten (z.B. mit bekannten Herzkrankheiten) schwere Komplikationen auslösen. Eine mögliche Schlussfolgerung dieser Studienergebnisse wäre, die Messung der Elektrolyet bei Hochrisiko-Patienten vor und nach der Koloskopie, um ggf. Kalium zeitnah zu substituieren.