Kalzium-Sensitizer Levosimendan (Simdax) zur hämodynamischen Unterstützung nach Herzchirurgie, 2017
Akute linksventrikuläre Dysfunktion ist eine schwere Komplikation der Herzoperationen und ist mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Bisher hatten Meta-Analysen von kleinen Studien gezeigt, dass Levosimendan das Überleben der Patienten, die sich einer Herzoperation unterziehen, verbessern kann. Eine aktuelle randomisierte Studie in "NEJM" untersuchte, ob Levosimendan bei Herzchirurgie-Patienten, die nach einer Herzoperation hämodynamische Unterstützung bedürfen, tatsächlich den Outcome verbessern kann.
Levosimendan ist ein Kalzium-Sensitizer und soll auf das Herz positiv-inotrop wirken. Levosimendan ist in Deutschland zur Kurzzeit-Behandlung bei akut-dekompensierter schwerer chronischer Herzinsuffizienz (ADHF) zugelassen, wenn die Standard-Therapie nicht ausreicht, und Inotropika zur Behandlung als geeignet erachtet werden (2).
Die randomisierte NEJM-Studie musste nach 506 Patienten gestoppt werden. Da es zwischen der Levosimendan- und Placebo-Gruppe nach 30 Tagen keine Mortalitäts-Unterschiede gab.
Die Autoren resümieren ganz trocken, dass Levosimendan für die Indikation "hämodynamische Unterstützung nach Herzchirurgie" zusätzlich zur Standardtherapie nicht besser als Placebo war.
Anmerkung: Also, bisher gibt es anscheinend noch keine vollwertige Alternativen zu Katecholaminen, die zwar bei kardiogenem Schock zwar sehr wirksam sind, aber auch erhebliche Nebenwirkungen aufweisen.
1- Landoni et al. Levosimendan for hemodynamic support after cardiac surgery. N Engl J Med. 03/2017