Hirnblutungen unter antikoagulierten Glioma-Patienten mit Enoxaparin, 2017

Aktuelle Studie in "Blood" (1):

Venöse Thrombeombolien treten bei etwa eindrittel der Patienten mit primären Hirntumoren. Es gibt jedoch wenige Daten über die Sicherheit der therapeutischen Antikoagulation, zumal bei diesen Patienten auch spontane intrakranielle Blutungen relativ oft auftreten.
Die Autoren analysierten die Daten von 133 Gliom-Patienten, die eine venöse Thromboembolie erlitten hatten und mit Enoxaparin (Clexane) therapeutisch antikoaguliert wurden (gewichtadaptierte Dosis zweimal täglich).
Die Ergebnisse zeigten, dass therapeutische Antikoagulation mit Enoxaparin das Risiko schwerer intrakraniellen Blutungen um das Dreifache steigert (14.7% vs. 2.5% ohne Antikoagulation).
PANWARDS-Score (2) konnte relativ genau die  Patienten mit einem erhöhten Hirnblutungs-Risiko identifizieren.
Anmerkung: Die Gliom-Patienten mit venösen Thromboembolien bedürfen an sich eine therapeutische Antikoagulation. Weitere Studien müssten den Stellenwert der neuen oralen Antikoagulanzien und deren mögliche optimale Dosierung für diese Indikation klären.

1- Mantia et al. Predicting the higher rate of intracranial hemorrhage in glioma patients receiving therapeutic enoxaparin. Blood 03/2017 May

2-Table 4. PANWARDS Nomogram for Predicting Risk of Intracranial Hemorrhage (Seite 6 in der Stroke-Studie als PDF-Datei)

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