Hepatitis-C-Spät-Rezidiv nach antiviraler Therapie, 2017
Die Entwicklung neuer direkt-wirksamen antiviralen Medikamente haben die Therapie bei Patienten mit chronischer Hepatitis-C (HCV) mit viralen Eradikationsraten > 90% dramatisch geändert. Um die wahre Therapiewirksamkeit zu evaluieren wäre es wichtig bei Patienten, die sich nach Hepatitis-C-Therapie erneut infizieren, Rezidive von Re-Infektionen zu unterscheiden.
Eine aktuelle Studie (1) untersuchte das Vorkommen einer späten Virämie bei Patienten, die nach einer sofosbuvir-basierten HCV-Therapie 12 Wochen lang ein Anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR: sustained virologic response) zeigten, aber innerhalb von 24 Wochen einen Rezidiv mit nachweisbarem HCV-RNA erlitten hatten.
Die Autoren analysierten die Daten von 11 Phase-III-Studien mit Ledipasvir-Sofosbuvir (SOF)-Therapie und SOF-Therapie.
Nur 12 (0.4%) von 3004 Patienten hatten positiv HCV-RNA in der 24-wöchigen Beobachtungszeit.
5 Patienten hatten ein sehr ähnliches Virus-Genom zu dem ursprünglichen Virus somit bestand der Verdacht auf HCV-Rezidiv, während 7 Patienten eine Re-Infektion zeigten.
Fazit: Die Inzidenz der späten Virämie-Rezidiv ist insgesamt niedrig.
Unterscheidung von Rezidiv und Re-Infektion könnte helfen die Therapie-Wirksamkeit der durchgeführten HCV-Therapie zu bestimmen und ggf. neue alternative Therapie-Regimes zu verwenden.
Medknowledge-Anmerkung: Also, die Wieder-Infektions-Rate war höher als die der Rezidive. Die Patienten sollten intensiver aufgeklärt werden, wie sie sich nach einer teuren Hepatitis-C-Therapie schützen sollten: von allgemeinen Hygiene-Regeln bis geschütztem Sex und Vermeidung von Drogen.