Hepatische Enzephalopathie: Zusatz von Albumin zu Lactulose und der Outcome, 2017
Hepatische Enzephalopathie (HE) bei Leberzirrhose ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. Bisherige Behandlungen zielen darauf ab, den Ammoniak-Spiegel im Blut zu senken. Eine aktuelle Studie in "Journal of Gastroenterology and Hepatology" untersuchte, ob die Gabe von iv-Albumin zusätzlich zu Laktulose den Outcome verbessert (1).
In die Studie waren 120 Patienten mit schwerer HE (West-Haven Grad III-IV) involviert, die niedrige Albumin-Werte hatten. Patienten wurden entweder für Laktulose + Albumin (1.5g/kg/Tag) oder für Laktulose alleine randomisiert. Der primäre Endpunkt war die komplette Rückbildung der HE. Die sekundären Endpunkte bildeten Mortalität und Krankenhaus-Verweildauer.
Patienten in der Albumin+Laktulose-Gruppe hatten signifikant häufiger eine komplette Rückbildung der HE (75% vs. 53.3% in der Laktulose-Gruppe).
Die Mortalität war in der Albumin+Laktulose-Gruppe ebenfalls geringer (18.3% vs. 31.6%).
Der Ammoniak-Wert und die Zytokine (IL, TNF-Alpha) und Endotoxine sanken in beiden Gruppen signifikant, jedoch die TNF-Delta-Spiegel bildete sich in der Albumin+Laktulose-Gruppe stärker.
Medknowledge-Anmerkung: Die Mechanismen sind nicht ganz klar, warum iv-Albumin-Gabe trotz ähnlichem Abfall des Ammoniaks eine bessere Rückbildung der Hepatischen Enzephalopathie (HE) erzielte (bessere Volumen-Verteilung?). Des Weiteren ist die iv-Albumin-Gabe teuer und aufwendig. Anscheinend ist sie jedoch eine vielversprechende Alternative bei Patienten mit schwerer HE.