Gastrointestinale Blutungen unter Antikoagulation: Marcumar und Co. vs. NOAKs, 2017
Aktuelle Studie in "American Journal of Gastroenterology":
Die Autoren werteten retrospektiv mit Hilfe der Datenbank "U.S. Veterans Administration" in den USA die Daten von Patienten, die zwischen 2011 und 2015 NOAKs (dabigatran, rivaroxaban, und apixaban) oder Vitamin-K-Antagonisten (VKA; Marcumar und Co.) zur Antikoagulation erhalten hatten, und wegen gastrointestinalen (GI) Blutungen hospitalisiert waren.
2.5% der Patienten in der VKA-Gruppe und 0.6% in der NOAK-Gruppe hatten GI-Blutungen.
VKA-Patienten erhielten häufiger Bluttransfusionen (64.6% vs. 20%).
In den ersten 90 Tagen nach Hospitalisation starben 7.6% der Patienten in der VKA-Gruppe und keiner in der NOAK-Gruppe.
Anmerkung: Bisherige Studien zeigten, dass das GI-Blutungsrisiko unter den neuen Antikoagulanzien (NOAKs) deutlich geringer als unter Marcumar und Co. ist. Es ist jedoch überraschend, dass das Blutungsrisiko unter VKAs vierfach höher als unter NOAKs ist. Anscheinend gilt dies auch für schwere Blutungen und Mortalitäts-Risiko.
Daraus kann man einzig die Schlusfolgerung ziehen, dass die Tage von Marcumar gezählt sind, welches die Ärzte seit Jahrzehnten begleitet. Weitere Studien müssten die einzelnen NOAKs hinsichtlich des Risikos für schwere Blutungen und Mortalität vergleichen.