Dickdarm-Polypen: Endoskopische submukosale Resektion (ESD) und späteres Krebsrezidiv-Risiko, 2017
Dickdarm-Polypen mit tiefer Invasion der Darmwand werden in der Regel direkt operiert. Oberflächliche submukosale Polypen werden jedoch immer häufiger endoskopisch entfernt (ESD: Endoskopische Submukosa-Resektion). Es gibt jedoch Bedenken, dass ESD von frühen Darm-Neoplasien den Outcome (durch Übersehen von tiefer gehenden Tumoren) verschlechtert und das Risiko für Metastasen erhöht. Eine aktuelle Studie (1) aus Niederlanden ging dieser Frage nach.
In die Studie waren 602 Patienten mit kolorektalem Frühkarzinom aus 13 niederländischen Kliniken zwischen 2000 und 2014 involviert, die und ein oder mehrere histologischen Risikofaktoren für eine Lymphknoten-Metastasierung aufwiesen.
263 Patienten wurden primär operiert, und 339 sekundär nach einer ESD operiert.
Insgesamt 5.6% der Patienten zeigten Rezidive. Zwischen beiden Gruppen mit primärer und sekundärer Operation gab es jedoch keine Unterschiede hinsichtlich der lymphvaskulären Invasion, Tiefe des Tumorwachstums und Lymphknoten-Metastasen.
Fazit: Eine vorherige ESD verschlechtert den Outcome der Patienten mit kolorektalem Frühkarzinom nicht. Daher sei ein Versuch, den T1-Frühkarzinom ohne Hinweise für eine tiefe Darmwand-Invasion endoskopisch zu entfernen, gerechtfertigt, um eine Operation zu vermeiden.