CT-Untersuchung der oberen Harnwege bei jungen Menschen mit asymptomatischer Mikrohämaturie – Ist eine intravenöse Kontrastmittelgabe nötig? 2014

Eine aktuelle Studie (1) vergleicht die Untersuchungstechnik der CT-Urografie (CTU) mit dem nicht kontrastmittelverstärkten CT, bei der Untersuchung unter 50-Jähriger Erwachsene mit asymptomatischer mikroskopischer Hämaturie.

Die Autoren der Studie analysierten 1516 CTU-Ergebnisse von unter 50-jährigen Erwachsenen. Die Einschlusskriterien der Patienten waren folgende: keine Vorgeschichte einer erheblichen urologischen Erkrankungen; und in mindestens einer Urinuntersuchung asymptomatische mikroskopische Hämaturie von nicht weniger als 3 und nicht mehr als 50 roten Blutkörperchen (RBKs) pro Hauptgesichtsfeld.

Die Ergebnisse der CTU der oberen Harnwege wurden in verschiedenen Kategorien eingestuft: Malignitätsassoziiert oder nicht-malignitätsassoziiert und nicht-Hämaturie-assoziierte Zufallsbefunde. Die geblendete Begutachtung der nicht kontrastmittelverstärkten Bilder wurde von einem Radiologen durchgeführt, der die Befunde aufnahm und die Empfehlung für weitere kontrastmittelverstärkte Untersuchungen aussprach. Bei den malignitätsassoziierten Befunden erstellten die Autoren eine modifizierte Wald-Statistik mi 95 %-Konfidenzintervall, eine „Rule of Threes" Gleichung und eine Binomialverteilung. 445 Untersuchungen von 442 Patienten entsprachen den Einschlusskriterien.  

Die CTU-Untersuchungen zeigten keinen Befund einer malignitätsassoziierten Hämaturie, 64 Befunde einer nicht-malignitätsassoziierten Hämaturie (62 Nierensteine und zwei andere) und 138 nicht-hämaturieassoziierte Zufallsbefunde. Nicht kontrastmittelverstärkte CT-Untersuchungen hatten eine Sensibilität von 100% (64/64) und eine Spezifizität von 89,2% (337/278). Das theoretische Risiko einer malignen Erkrankungen der oberen Harnwege liegt bei 0-1,1%.

FAZIT: Bei der Untersuchung der oberen Harnwege von unter 50-jährigen Erwachsenen mit asymptomatischer mikroskopischer Hämaturie, bringt die CT-Urografie keinen zusätzlichen diagnostischen Nutzen im Vergleich zum nicht-kontrastmittelverstärkten CT. Die Beschränkung auf eine nicht kontrastmittelverstärkte CT-Untersuchung kann die Strahlenbelastung und das Risiko von kontrastmittelassoziierten Nebenwirkungen reduzieren; das Risiko eine malignitätsassoziierte Hämaturie der oberen Harnwege nicht zu bemerken liegt unter 1%.

1-Lisanti et al. CT evaluation of the upper urinary tract in adults younger than 50 years with asymptomatic microscopic hematuria: Is IV contrast enhancement needed? AJR Am J Roentgenol 2014 Sep;203(3):615-9

 

 

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