Brustkrebs: Verzögerte Einführung der adjuvanten Chemotherapie und Outcome, 2015
Adjuvante Chemotherapie verbessert die Prognose bei Frauen mit Brustkrebs. Der optimale Beginn der adjuvanten Chemotherapie ist jedoch noch unklar. Eine aktuelle Studie in "JAMA Oncology" ging dieser Frage nach (1).
Hintergrundinformation: Frauen mit Brustkrebs in der Postmenopause bekommen nach den Standards nach der operativen Therapie eine begleitende Hormontherapie mit dem Antiöstrogen Tamoxifen. Inzwischen sind auch die Aromatasehemmer für frühe, adjuvante Therapie von postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom in Deutschland zugelassen. Die Aromatasehemmer Anastrozol (Arimidex), Exemestan (Aromasin) und Letrozol (Femara) sind in Deutschland auf dem Markt.
Die Autoren analysierten anhand des Krebsregisters in Kalifornien die Daten von 24.843 Patientinnen mit Brustkrebs im Stadium I bis III, die von 2005 bis 2015 adjuvante Chemotherapie erhalten hatten.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine Verzögerung der adjuvanten Chemotherapie von mehr als 91 Tagen das Überleben (HR 1.3) verschlechterte. Das Aufschieben der adjuvanten Chemotherapie war insbesondere bei Frauen mit dreifach negativem Brustkrebs mit Nachteilen verbunden.
Wichtig war es, in den ersten 90 Tagen mit der adjuvanten Chemotherapie zu beginnen, es hatte keine Auswirkungen ob die Therapie in den ersten 30 Tagen oder zwischen dem 31. und 90. Tag begonnen wurde.
Die sozioökonomischen Faktoren waren für die Therapie-Verzögerung oft ausschlaggebend.
Fazit: Die adjuvante Chemotherapie sollte bei Frauen mit Brustkrebs innerhalb von 90 Tagen nach der Operation begonnen werden.