Anzahl der Zahnverluste als Risiko-Indikator für Herzinfarkt/Schlaganfall, Diabetes und Tod? 2015

Parodontitis (entzündetes Zahlfleisch) ist bekanntlich die Hauptursache des Zahnverlustes bei mittelalten und alten Menschen, und ist mit Arteriosklerose assoziiert. Eine aktuelle Studie aus Finnland untersuchte, wie weit die Anzahl der fehlenden Zähne Prädiktor für kardiovaskuläre Krankheiten -wie Herzinfarkt und Schlaganfall-, Diabetes und Gesamt-Sterblichkeit assoziiert ist.

 

Die Autoren werteten die Daten der 8446 Teilnehmer aus der „National FINRISK 1997 Study". In der Studie war der Zahnstatus zu Beginn erhoben. Spätere klinische Informationen wie kardiovaskuläre Ereignisse, Diabetes und Tod wurden über die nationalen Patientenregistern eruiert. Die Beobachtungszeit betrug 13 Jahre. Die Ergebnisse:

Das Fehlen von 5 oder mehr Zähnen erhöhte das Risiko für KHK und Herzinfarkt um 60% bis 140%. Fehlten 9 oder mehr Zähne, führte dies zu einer Risikozunahme für kardiovaskuläre Ereignisse, Diabetes und Tod. Es wurden keine Assoziationen mit Schlaganfall heraus gefunden.

Fazit: Einbeziehen der fehlenden Zähnen im Erwachsenenalter als Risikofaktor würde die Aussagekraft der klinischen Risiko-Score-Systeme erhöhen, und dem Allgemeinärzten ein praktischer und hilfreicher Risiko-Indikator für Herzinfarkt, Diabetes und Sterberisiko an die Hand geben.

Anmerkung: Es war bekannt, dass Parodontitis das kardiovaskuläre Risiko erhöht. Diese Studie zeigt zum ersten Mal, dass die Anzahl der Zahnverluste des Weiteren als hilfreicher-praktischer Voraussagewert zur Risikoabschätzung verwendet werden können.

1- J.M. Liljestrand et al: Missing Teeth Predict Incident Cardiovascular Events, Diabetes, and Death. J Dent Res. 2015 May 19

 

 

 

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