Antithrombotische Medikation und das Risiko für subdurales Hämatom, 2017

Aktuelle dänische Fallkontroll-Studie in "JAMA":

Die Autoren werteten die Daten von 10.010 Patienten (Alter 20 bis 89 Jahre), die erstmalig ein subdurales Hämatom zwischen 2000 und 2015 erlitten hatten. Die Kontrollgruppe bildeten 400.380 Menschen mit ähnlichen Merkmalen jedoch ohne subdurales Hämatom aus der Allgemeinbevölkerung.
47.3% der Patienten mit subduralem Hämatom erhielten antithrombotische Medikamente.
Low-Dose-ASS nahmen 26.7% (OR für subdurales Hämatom 1.24), clopidogrel 5% (OR 1.87), NOAK 1.0% (OR 1.73), Vitamin-K-Antagonisten (VKA) wie Marcumar 14.3% (OR 3.69).
Die Einnahme der antithrombotischen Medikamente war mit einem erhöhten Risiko für subdurales Hämatom assoziiert.
Das Risiko war am höchsten, wenn VKAs mit einem antithrombotischen Medikament kombiniert wurden: VKA + Low-Dose ASS (OR 4); VKA + clopidogrel (OR 7.93).
Fazit: Die Einnahme der antithrombotischen Medikamente war mit einem erhöhten Risiko für subdurales Hämatom assoziiert. Das Risiko nahm bei VKAs, älteren Patienten, Kombination von antithrombotischen Medikamenten zu, und war am höchsten bei der Kombinierung eines VKAs (z.B. Marcumar) mit einem antithrombotischen Medikament (clopidogrel).
Anmerkung: Letztendlich haben die antithrombotische Medikamente bei richtiger Indikation mehr Vorteile als Nachteile. Die Ärzte sollten vor allem bei der Kombination von Vitamin-K-Antagonisten mit antithrombotischen Medikamenten grosser Vorsicht walten lassen. Anscheinend schneiden die NOAKs besser als Marcumar und Co. ab.

Gaist D et al. Association of antithrombotic drug use with subdural hematoma risk.JAMA. 2017 Feb 28;317(8):836-846.

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