Akutes Nierenversagen bei Leberzirrhose: Ausgangs-Kreatinin und der Outcome, 2017
Relativ viele Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose entwickeln ein akutes Nierenversagen. Der internationale Fachverband "International Ascites Club (IAC)" definiert bei Leberzirrhose-Patienten akutes Nierenversagen Stadium-I dann, wenn der Serum-Kreatinin um > 0.3mg/dl oder um >50% innerhalb <48 h bei einem ansonsten stabilen Wert in den letzten 3 Monaten ansteigt. Eine aktuelle Studie in "American Journal of Gastroenterology" untersuchte, ob der Der Ausgangs-Kreatinin das Risiko für akutes Nierenversagen (ANV) und den Outcome beeinflusst.
In die Studie waren 653 Leberzirrhose-Patienten (mittleres Alter 57 Jahre; 30% mit Infektionen) involviert, die in den tertiären Zentren von "North American Consortium for the Study of End-Stage Liver Disease" in den USA stationär aufgenommen wurden.
47% der Patienten entwickelten ein ANV. Patienten mit höherem Ausgangs-Kreatinin hatten insgesamt ein doppelt so hohes Risiko für ANV und 30-Tagesmortalität.
Ein Anstieg von Kreatinin um 0.70mg/dl vom Baseline-Kreatinin hatte zur Voraussage der 30-Tages-Mortalität eine Sensititivät von 68% und Sensitivität von 80%.
Fazit: Hospitalisierte Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose haben ein höheres Risiko für akutes Nierenversagen (ANV) und Mortalität, wenn der Ausgangs-Kreatinin-Wert bereits erhöht ist. Die Autoren empfehlen, diese Patienten engmaschiger zu überwachen.
Anm: Es geht hier vermutlich vorwiegend um Leberzirrhose-Patienten, die initial erhöhte Kreatinin-Werte > 1.2mg/dl haben, man kann mutmassen, je höher der Ausgangs-Kreatinin desto schneller kann sich ein hepatorenales Syndrom mit der Folge des akuten Nierenversagens entwickeln.