Akuter Herzinfarkt durch Koronararterienembolie, 2015
Studie in "Circulation": Prävalenz, Klinik und Prognose des akuten Myokardinfarkts durch Koronararterienembolie Die Koronararterienembolie (KE) ist als wichtige nicht-atherosklerotische Ursache eines akuten Myokardinfarkts (AMI) anerkannt. Ihre Prävalenz, Klinik und Prognose sind jedoch bisher noch nicht ausreichend beschrieben worden.
Methoden und Ergebnisse: Es wurden 1776 Patienten untersucht, die sich zwischen 2001 und 2013 mit einem neuen AMI vorstellten. Die KE wurde auf Grundlage von histologischen, angiografischen und anderen diagnostischen bildgebenden Befunden diagnostiziert. Es wurden Prävalenz, klinische Charakteristika, Behandlungsstrategien, die Ergebnisse während des Krankenhausaufenthaltes und das Langzeitrisiko des Wiederauftretens einer KE oder schwerwiegender kardialer oder zerebrovaskulärer Komplikationen (plötzlicher Herztod, tödliche Herzrhythmusstörungen oder wiederholte Thrombembolien) evaluiert.
Die Prävalenz der Koronarembolie (KE) war 2,9% (n = 52), inklusive 8 (15%) Patienten mit Mehrgefäß-KE.
Die häufigste Ursache war Vorhofflimmern (VHF) (n = 38, 73%). Nur 39% der Patienten mit KE wurden mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt und die mediane INR betrug 1,42 (Bereich: 0,95-1,80). 18 der 30 KE-Patienten mit nicht-valvulärem VHF hatten einen CHADS2-Wert von 0 oder 1. Bei Reevaluation dieser Patienten mit Hilfe des CHA2DS2-VASc wurden 61% einer höheren Risikogruppe zugewiesen. Während der medianen Nachsorgezeit von 49 Monaten traten KE und Thrombembolien bei 5 VHF-Patienten auf.
Die 5-Jahresrate schwerwiegender kardialer oder zerebrovaskulärer Komplikationen betrug 27,1%. Nach epidemiologischem Matching in Kohorten (jeweils n = 45) zeigte die Kaplan-Meier-Analyse eine signifikant höhere Inzidenz des plötzlichen Herztodes in der KE-Gruppe im Vergleich zur Nicht-KE-Gruppe.
Fazit: Vorhofflimmern ist die häufigste Ursache von Koronararterienembolien. Patienten mit Koronararterienembolie stellen eine Hochrisikogruppe innerhalb der Patientengruppe mit akutem Myokardinfarkt dar und benötigen eine engmaschige Nachsorge.