Statine zur Cholesterinsenkung: Die richtige Verschreibungs-Strategie zur Primärprävention von Herzinfarkt/Schlaganfall, 2016
Inzwischen gibt es verschiedene Empfehlungen für den Einsatz der Statine zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Eine aktuelle Studie in "American College Cardiology" verglich die Effektivität von 3 verschiedenen Vorgehensweisen anhand des Cholesterin- und LDL-Spiegels sowie des kardiovaskulären Risikos (1).
Die Autoren analysierten die Daten von "Copenhagen General Population Study" in Dänemark, in die 37,892 Personen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren, die von 2003 bis 2008 rekrutiert wurden, und alle frei von KHK, Diabetes ohne Statin-Einnahme waren.
Es wurden 3 Statin-Verschreibungs-Strategien dabei verglichen, die wir in verkürzter Form wiedergeben. Die Figure/Tabelle-1, in der Studie stellt die verschiedenen Strategien detailliert vor:
a-Leitlinie der US-Fachgesellschaften American College of Cardiology (ACC) und American Heart Association (AHA; 2):
-Patienten mit LDL-Cholesterin-Werten > 190mg/dL, oder Patienten im Alter zwischen 40 und 75 Jahren mit einem geschätzten 10-Jahresrisiko > 7,5% für kardiovaskuläre Krankheiten
b-Strategie anhand der Ergebnisse von 5 randomisierten Studien (5 RCTs):
-Patienten im Alter zwischen 45 und 64 Jahren mit einem Gesamtcholesterin > 252mg/dL und LDL-Cholesterin > 155mg/dL
c-Hybrid-Strategie mit Kombination von a und b
Die Resultate zeigten, dass 42% der Patienten in der ACC/AHA-Leitlinie-Gruppe, 56% in der 5-RCT-Gruppe und 21% in der Hydridgruppe eine Statintherapie erhalten hätten.
Die Vorgehensweise nach der ACC/AHA-Leitlinie verhinderte laut Berechnungen die meisten kardiovaskulären Komplikationen.
Fazit: Die Ergebnisse zeigten, dass die Risiko-basierte Strategie nach der Leitlinie von ACC/AHA bei der Verschreibung der Statine zur Primärprävention kardiovaskulärer Krankheiten den beiden anderen Strategien signifikant überlegen war.