D-Dimer-Bestimmung spielt eine wichtige Rolle, in der initialen Diagnostik bei Verdacht auf Thromboembolien. Gleichzeitig haben ältere Menschen oft einen höheren D-Dimer-Spiegel, als jüngere Menschen. Bisher werden jedoch für alle Altersstufen, die gleichen Grenzwerte für D-Dimer Bestimmung verwendet, die bei älteren Menschen zu falsch-positiven Ergebnissen führen können. Eine aktuelle Studie in "Annals of Emergency Medicine" überprüfte die Genauigkeit vom Alter-angepassten Grenzwert bei Patienten > 50 Jahre, die sich mit Verdacht auf Lungenembolie in der Notaufnahme in einem Krankenhaus zwischen 2008 und 2013 in den USA vorstellten.
Insgesamt gab es 31094 Fälle mit V.a. Lungenembolie, es wurden 507 Lungenembolie-Diagnosen gestellt.
Der dem Alter angepasster Grenzwert (Patientenalter x 10ng/dL) war zur Diagnose der Lungenembolie insgesamt spezifischer als der Standard-Grenzwert (64% vs. 54%) mit leicht geringerer Sensititivität (93% vs. 98%).
Die Autoren berechneten, dass der dem Alter angepasster D-Dimer-Grenzwert 2924 unnötige Bildgebung-Untersuchungen (darunter CT-Lungen-Angiogramme) verhindert, aber auch zusätzliche 26 Lungenembolie-Diagnosen vermisst hätten.
Fazit: Ein dem Alter angepasster D-Dimer-Grenzwert reduziert die Anzahl der unnötig durchgeführten CT-Lungen-Angiogramme bei älteren Patienten (> 50 J), und ist zur Lungenembolie-Diagnostik genauer als der Standard-D-Dimer-Grenzwert. Die Autoren empfehlen dem Alter angepasste D-Dimer-Schwellenwerte in den Notaufnahmen.
Anmerkung: Anscheinend kann der dem Alter angepasster D-Dimer-Grenzwert vor allem falsch-positive Befunde verringern.