Die US-amerikanische Fachgesellschaft „American Diabetes Association" (ADA) empfiehlt bei neu-diagnostizierter Typ2-Diabetes mit schwerer Hyperglykämie (BZ > 300 – 350 mg/dl und/oder HbA1c 10-12%, insbesondere bei Symptomatik oder katabolischer Entgleisung) direkte Initialtherapie mit Insulin (z.B. in Kombination mit Metformin). Eine aktuelle Studie überprüfte, ob orale Antidiabetika als Mono- oder Kombinationstherapie bei neuem Typ2-Diabetes mit schwerer Hyperglykämie als Erstlinientherapie ebenfalls wirksam sind.
Insgesamt 100 Erwachsene mit neu-diagnostiziertem Typ2-Diabetes mit schwerer Hyperglykämie (BZ > 300 – 450 mg/dl) aber ohne katabolische Entgleisung wurden entweder für Kombiglyze XR einmal tgl. (Saxagliptin 5 mg + Metformin 2000 mg) oder dem Sulfonylharnstoffe Glipizid XL ( einmal 10 mg tgl.) randomisiert.
Medknowledge-Hintergrundinformation: Saxagliptin (Onglyza) ist ein DPP-4-Hemmer bei Diabetes-Typ-2. XR Extended Release oder XL deuten auf verzögerter Wirkstofffreisetzung.
Die Ergebnisse:
Nach 12 Wochen besserte sich die Blutzuckerkontrolle in beiden Gruppen signifikant (mittlerer BZ etwa 130mg/dl und HbA1c etwa 7%).
Hypoglykämie-Episoden traten in der Saxagliptin/Metformin-Gruppe weniger als in der in der Glipizid-Gruppe auf (8% vs. 24%).
Fazit: Die beiden oralen Therapieregimes waren als Initialtherapie zur Blutzuckerkontrolle bei Patienten mit Neu-diagnostizierter Typ2-Diabetes mit schwerer Hyperglykämie effektiv.
Medknowledge-Anmerkung: Für diese Patientengruppe wäre auch eine Metformin-Monotherapie in Verbindung mit Diabetes-Diät, Bewegung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme eine orale Therapie-Alternative. Zu Beginn sollte der Blutzucker allerdings engmaschig kontrolliert werden, sodass falls notwendig die Therapie mit Insulin erweitert werden kann.
2-STANDARDS OF MEDICAL CARE IN DIABETES—2016