Es fehlen noch Daten zur Identifizierung der Kinder, mit unprovoziertem Krampfanfall, bei denen eine akute neurologische Bildgebung (CCT, MRT-Kopf) indiziert ist. Eine aktuelle Studie in „Pediatrics" untersuchte die relevanten abnormen (~pathologischen) intrakraniellen Befunde bei Kindern, die zum ersten Mal einen Krampfanfall ohne erkennbare Ursache erlitten und sich bei Notaufnahmen von 6 Kliniken in den USA behandeln ließen (1).
Von 475 Patienten wurde in der Notaufnahme oder in den folgenden vier Monaten bei 354 ein Kopf-MRT oder CCT durchgeführt.
11.3% der Patienten hatten klinische relevante abnorme Befunde.
0.8% der Befunde machten eine notfallmäßige Behandlung erforderlich (wie Tumoren, Metastasen, Infarktareale).
Die folgenden klinischen Merkmale waren mit einer erhöhten Wahrscheinlich für pathologische Befunde in der Neuro-Bildgebung assoziiert: Hochrisiko-Vorgeschichte (schwere Erkrankungen in der Vorgeschichte von Tumoren bis Gerinnungsstörungen und Herzkrankheiten), signifikante klinische Symptome bei der körperlichen Untersuchung, die auf eine fokale Ursache der Krampanfälle hinweisen.
Fazit: Klinisch relevante intrakranielle pathologische Befunde wurden in der Neuro-Bildgebung bei 11% der Kinder mit einem ersten unprovozierten Krampfanfall diagnostiziert. Befunde, die eine notfallmäßige Therapie erforderten traten jedoch nur bei <1% auf.
Die Autoren schlussfolgern, dass die allermeisten Kinder keine akute Neuro-Bildgebung (CCT, Kopf-MRT) in der Notaufnahme brauchen. Bedeutsame klinische Befunde im Zusammenhang mit dem Krampfanfall, und eine Vorgeschichte mit Hinweisen auf schwere Krankheiten würden Kinder mit erhöhtem Risiko für intrakranielle Befunde identifizieren.