Aktuelle Studie in "NEJM": Die Takotsubo Kardiomyopathie wird auch Stresskardiomyopathie oder Broken-Heart-Syndrom genannt. Sie ist eine seltene, akut einsetzende Funktionsstörung des Herzmuskels, die mit herzinfarktähnlichen Symptomen einhergeht. Der Krankheitsverlauf, die Behandlung sowie das Outcome der Takotsubo Kardiomyopathie sind noch nicht vollständig verstanden.
Zur Untersuchung des Krankheitsverlaufes, der prognostischen Parameter und der Outcomes dieser Erkrankung wurde das internationale Takotsubo Register gegründet. Dieses ist ein Zusammenschluss aus 26 Zentren in Europa und den Vereinigten Staaten. Die Patienten wurden mit Patienten gleichen Alters und Geschlechts, die ein akutes Koronarsyndrom hatten, verglichen.
Von 1750 Patienten mit Takotsubo Kardiomyopathie waren 89,8% Frauen.
Das Durchschnittsalter betrug 66,8 Jahre.
Emotionale Auslöser waren nicht so häufig wie körperliche (27,7% vs. 36,0%). 28,5% der Patienten hatten keinen ersichtlichen Auslöser.
Unter den Patienten mit Takotsubo Kardiomyopathie konnten im Vergleich zu Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom häufiger neurologische oder psychiatrische Erkrankungen (55,8% vs. 25,7%) festgestellt werden. Zudem war die mittlere linksventrikuläre Ejektionsfraktion deutlich niedriger (40,7 ± 11,2% vs. 51,5 ± 12,3%).
Das Häufigkeit von schweren Komplikationen wie Schock und Tod war in beiden Gruppen ähnlich.
Körperliche Auslöser, akute neurologische oder psychiatrische Erkrankungen, hohe Troponin Level und niedrige Ejektionsfraktion bei Krankenhausaufnahme waren unabhängige Vorhersagewerte für Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes.
Während des Langzeit-Follow-Ups betrug die Anzahl an schweren herz- und cerebrovaskulär bedingten Ereignissen 9,9% pro Patientenjahr. Die Anzahl an Todesfällen betrug 5,6%.
Fazit: Patienten mit Takotsubo Kardiomyopathie hatten eine größere Prävalenz an neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen, als die Patienten mit akutem Koronarsyndrom. Dieses Krankheitsbild stellt ein Syndrom mit akutem Herzversagen dar, welches von immenser Morbidität und Mortalität begleitet ist.