Clostridium difficile-Infektionen (CDI) ist bekanntlich ein weltweit zunehmendes Problem, insbesondere bei multimorbiden älteren Patienten nach einer Antibiotika-Therapie. Dabei ist Clostridium difficile ribotype 027 (CD027) bei älteren Patienten mit einer erhöhten Mortalitäts-Rate assoziiert. Zur Therapie von CDI-Rezidiven hat sich neben der medikamentösen Therapie inzwischen die fäkale (Stuhl) Transplantation als wirksam erwiesen und inzwischen etabliert (2). Eine aktuelle Studie (1) überprüfte, ob eine orale Fäkale Transplantation per Magensonde bei CDI-Rezidiven während oder nach Abschluss der Antibiotika-Therapie (meist Metronidazol oder Vancomycin) wirksamer ist.
In dieser Studie aus Frankreich waren 45 Patienten (mittleres Alter 84 Jahre, reduzierter Allgemeinzustand) mit mindestens 3 bekannten CDI-Rezidiven ab 2013 eingeschlossen.
Von März bis November 2013 wurden die Patienten nur antibiotisch oder per fäkale Transplantation behandelt. Ab November 2013 wurde eine frühe fäkale orale Transplantation per Magensonde in Verbindung mit Antibiotika-Therapie vorgenommen. Die Ergebnisse:
Bei Patienten mit CDI-Rezidiven war die Mortalität (HR 0.16) signifikant niedriger, wenn eine frühe fäkale Transplantation zu Beginn der Rezidiv-Therapie direkt zusammen mit Antibiotika vorgenommen wird.
Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass eine frühe fäkale Transplantation in Kombination mit Antibiotika-Therapie die Erstlinientherapie für C. difficile-Infektionen mit dem Ribotype 027 sein sollte. Also nicht nur für die Rezidivtherapie, auch für die initiale Therapie.
2-Fekal-Transplantation via Koloskopie bei rekurrierender Clostrium-difficile-Infektion, 2012