Die EINSTEIN-Studie hatte 2012 ergeben, dass ein festes Dosis-Regime für den oralen Faktor-Xa-Hemmer Rivaroxaban (Xarelto®) ähnlich wirksam und sicher wie die Standard-Antikoagulationstherapie der Lungenembolie ist (2). Anhand einer Analyse der Patienten aus der Einstein-Studie haben jetzt Mediziner das Blutungsrisiko der Patienten mit venösen Thromboembolien, die zu der Antikoagulationstherapie [Rivaroxaban oder Enoxaparin/Vitamin-K-Antagonisten (VKA)] zusätzlich NSAR (z.B. Diclofenac, Ibuprofen) oder ASS eingenommen hatten. In die Einstein-Studie waren 8246 Patienten zwischen 2007 bis 2009 involviert.
Mit gleichzeitiger NSAR-Einnahme war das Blutungsrisiko höher als ohne NSAR-Therapie (37.5 pro 100 Patientenjahre vs. 16.6 pro 100 Patientenjahre; HR 1.77). Das galt noch mehr für schwere Blutungen (6.5 vs. 2.0 pro 100 Patientenjahre; HR: 2.37).
Bei gleichzeitiger ASS-Einnahme lag die Blutungsrate ebenfalls höher als ohne ASS-Therapie (36.6 vs. 16.9 pro 100 Patientenjahre; OR: 1.7). Schwere Blutungen traten unter ASS deutlich häufiger auf (4.8 vs. 2.2 pro 100 Patientenjahre (HR: 1.50).
Das Blutungsrisiko in der Rivaroxaban- und Enoxaparin/VKA-Gruppe war ähnlich.
Fazit der Autoren: Bei antikoagulierten Patienten mit venöser Thromboembolie steigert die gleichzeitige Einnahme von NSAR oder ASS das Risiko für klinische relevante und auch schwere Blutungen.
Anmerkung: Während der Antikoagulationstherapie nach Möglichkeit keine zusätzliche antithrombotische Therapie. Vermutlich sind davon ausgenommen Patienten, die aus anderen Indikationen ASS brauchen, wie z.B. schwere KHK.