Frei# Hintergrund: Osteoporose und Knochenfrakturen stellen ein besonderes Risiko bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar. "Biomechanical Computer Tomography" (BCT) ist eine neue Bildanalysemethode, mit welcher sich die Stärke eines Knochens messen und seine Knochenmineraldichte - ohne die Verwendung eines zusätzlichen Kontrastmittels - mittels CT Bild bestimmen lassen. Diese Studie untersuchte den diagnostischen Nutzen dieser neuen Technologie bei CED Patienten, welche sich einer CT-Enterographie mit Kontrastmittel (CTE) unterzogen.
Patienten mit CED (n=136), welche sich eines Kontrastmittel verstärkten Enterographie CT Scans und einer Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) zwischen 2007 und 2011 unterzogen hatten, wurden retrospektiv identifiziert und die Datensätze mittels BCT analysiert. Bestimmt wurde die Dichte des Femurhalses (g/cm²) in Form von T-Werte und mit den CTE Werten verglichen. Die Femurstärke (in Newton) wurde ebenfalls mittels der BCT Analysemethode bestimmt.
Die DXA und CTE generierten T-Werte hatten einen hohen Korrelationswert (R²=0.84, P<0.0001). CTE war in der Lage sowohl Patienten mit Osteoporose (Sensitivität 85.7% und Spezifität 98.5%) als auch Osteopenie (Sensitivität 85.1% und Spezifität 85.4%) zuverlässig zu bestimmen. Bei 16 Patienten, welche nach BCT bedenklich niedrige Konchenstärken aufwiesen, wurden ursprünglich mittels DXA 6 mit Osteoporose und 10 mit Osteopenie diagnostiziert.
Fazit: CTE Scans liefern mit DXA vergleichbar hochwertige Informationen über die Knochenmineraldichte der Hüfte, T-Werte, und die Möglichkeit zur klinischen Klassifizierung. In Kombination mit der hier untersuchten BCT Analyse können mittels CTE auch klinisch relevante Patientenuntergruppen identifiziert waren, welche z.B. signifikant niedrige Knochendichte aufweisen. Die BCT Methode könnte daher einen bemerkenswerten Beitrag zur Verbesserung der Osteoporose Versorgung bei CED Patienten (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) leisten, von welchen CTE Aufnahmen vorliegen.