Frei# In einer prospektiven randomisierten Studie (1) wurde untersucht, welche Therapie für die Osteomyelitis beim diabetischen Fußsyndrom effektiver ist und ein besseres Endergebnis zeigt: Die alleinige Therapie mit Antibiotika oder die operative Therapie. Die Patienten wurden für 12 Monate nach der Heilung nachbeobachtet.
Diese vergleichende Studie wurde zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 31. Dezember 2012 mit Patienten durchgeführt, die neuropathische Fußulzera mit der Komplikation der Osteomyelitis diagnostiziert bekommen hatten. Die Patienten stellten sich in einer Abteilung in der Universität Complutense Madrid vor, die spezialisiert für das diabetische Fußsyndrom ist. Die Patienten wurden zufällig zu den folgenden Gruppen aufgeteilt: die Antibiotika-Gruppe und die Operations-Gruppe. Es wurden die Antibiotika für 90 Tage in der Antibiotika-Gruppe gegeben. Die Patienten in der Operations-Gruppe erhielten eine konservative Operation mit einer postoperativen antibiotischen Behandlung für 10 Tage.
18 Patienten (75%) erreichten in der Antibiotika-Gruppe eine primäre Heilung und 19 (86,3%) in der Operation-Gruppe (p=0,33). Die mediane Zeit bis zur Heilung waren sieben Wochen in der Antibiotika-Gruppe und sechs Wochen in der chirurgischen Gruppe (p=0,72). Die Befunde verschlechterten sich bei vier Patienten in der Antibiotika-Gruppe (16,6%), sodass sie daraufhin eine Operation erhielten. Drei Patienten aus der Operations-Gruppe benötigten eine erneute Operation. Es wurde kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen im Hinblick auf die Minor-Amputationen beobachtet (vermutlich sind Zehen-Amputationen damit gemeint).
FAZIT: Bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom und lokalisierter Osteomyelitis ohne Ischämie oder nekrotisierenden Weichtteilgewebe-Infektionen sind die antibiotische Therapie und die Operation gleich wirksam. Es gibt keine Unterschiede zwischen den Heilungsraten, der Zeit bis zur Heilung und keine Unterschiede im Hinblick auf kurzzeitige Komplikationen.